Katja und André, ihr seid seit vielen Jahren mit eurem Team aktiv im Klima- und Umweltschutz. Als einsfünf° seid ihr 2023 neu durchgestartet. Was hat sich dadurch geändert – und was ist gleich geblieben?
Katja Hansen-Röhe: Wir wollen Umwelt- und Klimaschutz in Organisationen merklich vorantreiben und konzentrieren uns deshalb bei einsfünf° genau darauf. Gleich geblieben sind die ehrliche Beratung, der hohe Qualitätsanspruch und das engagierte Team.
André Wilk: Genau, unser Team aus erfahrenen und kompetenten Beraterinnen und Beratern und unser unverzichtbares Backoffice-Team sind uns bei einsfünf° erhalten geblieben. So können wir auch weiterhin die hohe Qualität liefern, die unsere Kund*innen gewöhnt sind. Der Fokus aufs klima- und umweltgerechte Wirtschaften ermöglicht, dass wir unser Produktportfolio schärfen und die Leistungen noch mehr auf die Bedarfe unserer Kund*innen ausrichten.
Welche Ziele habt ihr euch für die neue Firma gesteckt?
Katja: Wir wollen Organisationen ermutigen, unterstützen, ja, befähigen, ambitionierte Ziele zu verfolgen und – und das ist uns das Wichtigste: Wir wollen Wirkung erzielen.
André: Um das zu erreichen, möchten wir in den kommenden Jahren moderat wachsen, um dem gestiegenen Bedarf nach unseren Leistungen gerecht zu werden. Wir möchten unsere Kompetenzen weiterentwickeln, fachlich und methodisch. Wir möchten für unsere Kund*innen Partnerin sein. Und wir möchten auch als Arbeitgeberin attraktiv bleiben und uns für die kommenden Herausforderungen aufstellen.
Warum habt ihr euch für den Namen einsfünf° entschieden?
Katja: einsfünf° steht für mich für eines der wichtigsten Umwelt- und Klimaschutzziele. Zugleich ist einsfünf° Symbol für die weiteren Ziele zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts unserer Erde – der Erhalt der Artenvielfalt, die Vermeidung der Meeresverschmutzung und Themen wie die Flächeninanspruchnahme oder der Ressourcenverbrauch. Auf diese Ziele müssen wir unser Handeln und Wirtschaften ausrichten. Das ist der Kern unserer Beratungsleistung.
André: Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit – meine Generation und ich sind mitverantwortlich dafür. Die wahren Folgen allerdings werden erst unsere Kinder und Enkelkinder zu spüren bekommen, wenn wir es nicht schaffen, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen. Das hat also etwas mit meiner eigenen Verantwortung und Generationengerechtigkeit zu tun. Ich möchte, dass meine Tochter ein unbeschwertes Leben in einer intakten Umwelt führen kann. einsfünf° steht aber auch dafür, wie wir arbeiten: Wir agieren faktenbasiert, denken strategisch und handeln pragmatisch. Und letztlich haben wir den Namen in einem Team-Prozess gefunden, alle “einsfünfer” stehen voll dahinter!
„2023 habt ihr euch mit eurem Team auf den Weg in die Selbstorganisation gemacht. Mit Prinzipien der kollegialen Führung organisiert ihr euch in autonomen Kreisen und teilt Führungsaufgaben zwischen allen Mitarbeitenden. Warum habt ihr diesen Weg eingeschlagen und was hat sich seitdem verändert?"
Katja: Ja, wir sind auf dem Weg zur kollegialen Führung. Der Wunsch hierzu ist bei André und mir schon lange gewachsen. Wir wollen dem Team die Möglichkeit geben, einsfünf° gemeinsam zu gestalten und zu führen. Dazu kommt, dass ich keine geborene oder gelernte Führungskraft bin und es viel angenehmer finde, wenn viele Führung übernehmen. Wir wollen also zum einen allen die Möglichkeit geben, Führung zu übernehmen, zum anderen wünschen wir es uns auch. Und das erste Jahr der Entwicklung hin zur kollegialen Führung hat mir gezeigt, dass wir damit auf dem richtigen Weg sind. Es ist toll zu sehen, wie sich alle in verschiedene Aufgabenbereiche einbringen und Verantwortung übernehmen. Es ist nicht weniger Arbeit, aber es entlastet und macht sicherlich nicht nur mir viel mehr Freude.
André: Für mich persönlich ist die Motivation auch, Sicherheit zu haben. Sicherheit, dass einsfünf° nicht von uns beiden abhängt, sondern dass das Unternehmen auch ohne uns funktionieren kann. Sicherheit, dass man sich bei einsfünf° wohlfühlen kann und gleichzeitig ein gutes, faires Einkommen hat. Sicherheit, dass tolle Projekte durchgeführt werden können und dass Wissen gesichert und weitergegeben wird. Sicherheit, dass jede Person weiß, wer was wann wie macht. Sicherheit, dass unsere Arbeit konkrete Wirkungen erzielt. Diese Sicherheit gibt mir die Möglichkeiten, mich auf das zu fokussieren, was ich als meine wichtigste Rolle betrachte: gemeinsam mit Katja das Unternehmen zu führen und weiterzuentwickeln.
Was treibt euch ganz persönlich an? Was motiviert euch?
Katja: Oft ist es der Schmerz darüber, wie wir mit unserer Umwelt umgehen und der Frust, wenn wieder mal klima- und umweltgefährdende Entscheidungen getroffen werden. Aber dann weiß ich auch, dass ich genau das Richtige tue. Und dann macht es auch riesigen Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die Wirkung erzielen wollen und einfach anpacken.
André: Wir haben in den letzten Jahren eine turbulente Zeit durchlebt. Corona, Lieferengpässe in der Industrie, Flutkatastrophe, Ukrainekrieg. Jedes dieser Ereignisse hat uns bis heute direkt betroffen – persönlich, aber auch wirtschaftlich. Ende 2021 standen wir vor der Entscheidung: Machen wir weiter oder geben wir auf? Wir haben uns fürs Weitermachen entschieden, weil wir 25 Jahre Arbeit und Erfolge und unsere tollen Mitarbeitenden, Projekte, Kund*innen und Kooperationspartner*innen nicht einfach hinter uns lassen können. Und weil wir Überzeugungstäter sind: Wir glauben fest daran, dass wir ein Teil der Lösung sind. Wir stehen jeden Tag mit Tatendrang auf und gehen mit dem Gefühl ins Bett, etwas erreicht zu haben.