“Wir wollen Wirkung erzielen”

Bei wertsicht haben sie gemeinsam den Bereich Umwelt- und Klimaschutz verantwortet – jetzt gründen Katja Hansen-Röhe (geb. Hummert) und André Wilk mit einsfünf° ein neues Unternehmen, um sich mit ihrem Team voll und ganz auf ihre Leidenschaft und Kernkompetenz zu konzentrieren. Im Interview geben sie Einblicke in die Hintergründe.

Katja und André, ihr seid seit vielen Jahren mit eurem Team aktiv im Klima- und Umweltschutz. Jetzt startet ihr als einsfünf° neu durch. Was ändert sich – und was bleibt gleich?

Katja Hansen-Röhe: Wir wollen Umwelt- und Klimaschutz in Organisationen merklich vorantreiben und uns deshalb künftig genau darauf konzentrieren. Was bleibt sind die ehrliche Beratung, der hohe Qualitätsanspruch und das engagierte Team.

André Wilk: Genau, unser Team aus erfahrenen und kompetenten Beraterinnen und Beratern und unser unverzichtbares Backoffice-Team bleiben bei einsfünf° erhalten. So können wir auch weiterhin die hohe Qualität liefern, die unsere Kund*innen gewöhnt sind. Der Fokus aufs klima- und umweltgerechte Wirtschaften ermöglicht, dass wir in nächster Zeit unser Produktportfolio schärfen und die Leistungen noch mehr auf die Bedarfe unserer Kund*innen ausrichten.

Welche Ziele steckt ihr euch für das neue Unternehmen?

Katja: Wir wollen Organisationen ermutigen, unterstützen, ja, befähigen, ambitionierte Ziele zu verfolgen und – und das ist uns das Wichtigste: Wir wollen Wirkung erzielen.

André: Um das zu erreichen, möchten wir in den kommenden Jahren moderat wachsen, um dem gestiegenen Bedarf nach unseren Leistungen gerecht zu werden. Wir möchten unsere Kompetenzen weiterentwickeln, fachlich und methodisch. Wir möchten für unsere Kund*innen Partnerin sein. Und wir möchten auch als Arbeitgeberin attraktiv bleiben und uns für die kommenden Herausforderungen aufstellen.

Warum habt ihr euch für den Namen einsfünf° entschieden?

Katja: einsfünf° steht für mich für eines der wichtigsten Umwelt- und Klimaschutzziele. Zugleich ist einsfünf° Symbol für die weiteren Ziele zum Erhalt des ökologischen Gleichgewichts unserer Erde – der Erhalt der Artenvielfalt, die Vermeidung der Meeresverschmutzung und Themen wie die Flächeninanspruchnahme oder der Ressourcenverbrauch. Auf diese Ziele müssen wir unser Handeln und Wirtschaften ausrichten. Das ist der Kern unserer Beratungsleistung.

André: Der Klimawandel ist die größte Herausforderung unserer Zeit – meine Generation und ich sind mitverantwortlich dafür. Die wahren Folgen allerdings werden erst unsere Kinder und Enkelkinder zu spüren bekommen, wenn wir es nicht schaffen, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C zu begrenzen. Das hat also etwas mit meiner eigenen Verantwortung und Generationengerechtigkeit zu tun. Ich möchte, dass meine Tochter ein unbeschwertes Leben in einer intakten Umwelt führen kann. einsfünf° steht aber auch dafür, wie wir arbeiten: Wir agieren faktenbasiert, denken strategisch und handeln pragmatisch. Und letztlich haben wir den Namen in einem Team-Prozess gefunden, alle “einsfünfer” stehen voll dahinter!

Ihr habt den Namen mit Bezug zum 1,5-Grad-Ziel in einer Zeit gewählt, in der die UN-Klimakonferenz wieder nicht über einen Minimalkonsens hinausgekommen ist. Wie blickt ihr auf diese politische Dimension – und was bedeutet das für eure Arbeit?

André: Ich deute das als Zeichen, dass wir genau das Richtige zur richtigen Zeit tun! Politische Absprachen und Vorgaben sind wichtig, aber genauso wichtig ist das Handeln dort, wo man selbst handeln kann. Das gilt gleichermaßen für Personen und Unternehmen, Städte oder andere Organisationen. Auch ein Unternehmen hat einen Handlungsspielraum, in dem es sich zum Beispiel für erneuerbare Energien entscheiden oder Investitionen in Energieeffizienz tätigen kann. An dieser Stelle kommen wir ins Spiel und eröffnen diesen Handlungsspielraum. Das ist das Tolle an unserer Arbeit: Wir gestalten die Zukunft mit, anstatt nur über sie zu reden.

Katja: Genau da können wir mit unseren 25 Jahren Erfahrung, unserem engagierten Team und unserem Willen, Wirkung zu erzielen, einen wertvollen Beitrag leisten. Gerade jetzt, wo es Regierungen nicht schaffen, den notwendigen regulativen Rahmen zu schaffen, sind Kommunen und Unternehmen gefragt. Wir sind es unseren Kindern und Enkelkindern schuldig, unser Handeln und Wirtschaften konsequent umwelt- und klimagerecht auszurichten. Für uns heißt das, dass wir weiterhin Überzeugungsarbeit leisten müssen. Wissen vermitteln, Maßnahmen aufzeigen, Strukturen aufbauen und Beteiligung ermöglichen. Und vor allem müssen wir noch mehr zur Veränderung ermutigen.

Was treibt euch ganz persönlich an? Was motiviert euch?

Katja: Oft ist es der Schmerz darüber, wie wir mit unserer Umwelt umgehen und der Frust, wenn wieder mal klima- und umweltgefährdende Entscheidungen getroffen werden. Aber dann weiß ich auch, dass ich genau das Richtige tue. Und dann macht es auch riesigen Spaß, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die Wirkung erzielen wollen und einfach anpacken.

André: Wir haben in den letzten Jahren eine turbulente Zeit durchlebt. Corona, Lieferengpässe in der Industrie, Flutkatastrophe, Ukrainekrieg. Jedes dieser Ereignisse hat uns bis heute direkt betroffen – persönlich, aber auch wirtschaftlich. Ende 2021 standen wir vor der Entscheidung: Machen wir weiter oder geben wir auf? Wir haben uns fürs Weitermachen entschieden, weil wir 25 Jahre Arbeit und Erfolge und unsere tollen Mitarbeitenden, Projekte, Kund*innen und Kooperationspartner*innen nicht einfach hinter uns lassen können. Und weil wir Überzeugungstäter sind: Wir glauben fest daran, dass wir ein Teil der Lösung sind. Wir stehen jeden Tag mit Tatendrang auf und gehen mit dem Gefühl ins Bett, etwas erreicht zu haben.